Wanderwege zwischen Mosel, Eifel und Hunsrück - fünf herrliche Touren in der Region rund um Cochem und Mayen

Wanderwege zwischen Mosel, Eifel und Hunsrück: Zwischen Cochem, Mayen und Kastellaun kann man binnen weniger Minuten gleich drei unterschiedliche Regionen erreichen und erwandern. Hier findest Du fünf der schönsten Touren für ein tolles Wandererlebnis – egal ob im Urlaub oder bei einer Tagestour. 

Wo der Vulkan noch blubbert – der Pellenzer Seepfad

Es ist deutlich zu beobachten: Am Ostufer des Lacher Sees steigen Gase aus dem Erdinnern an die Oberfläche (siehe Video). Der Grund: Der vulkanische Ursprung des größten Sees in Rheinland-Pfalz. Der ist ein Caldera-See – entstanden nach dem verheerenden Ausbruch des dortigen Vulkans ca. 11.000 vor Christus.

Am Ostufer des Sees vorbei führt der Traumpfad Pellenzer Seepfad. Der hat außer dem See noch viel mehr zu bieten: Tolle Ausblicke in die Landschaft, ein spannender Blick in die Erdgeschichte an der Nickenicher Wand oder die Teufelskanzel. Mit 16 Kilometern ist der Weg offiziell als schwer eingestuft – wohl vor allem aufgrund der fast 600 Höhenmeter. Mit einer normalen Kondition ist er aber dennoch zu schaffen – und auf jeden Fall eine absolute Empfehlung, vor allem wenn man sich für die Erdgeschichte und insbesondere den Vulkanismus interessiert.

Nach knapp elf Kilometern bietet sich auch die Möglichkeit seine Tour ein wenig abzukürzen. Dazu einfach kurz vor dem Queren der L126 nach dem Anstieg vom Seeufer hinaus nicht links abbiegen, sondern geradeaus weitergehen. Dann verpasst Du allerdings den Blick aufs Siebengebirge sowie einen Panorama-Blick über die Region rund um Mendig.

Toll kombinieren lässt sich eine Wanderung auf dem Seepfad auch mit dem Besuch des Klosters Maria Laach oder einen Trip ins Deutsche Vulkanmuseum, dem Lava-Dome, in Mendig.  

Navigation: Parkplätze am Sportplatz oder Tumulus, Haupstraße oder Laacherstraße, 56645 Nickenich.

Die Nickenicher Wand zeigt Schichten der Vulkan-Asche
Herrliche Aussicht vom Pellenzer Seepfad in die Vulkanregion Laacher See.
Der Steinbruch Nickenicher Sattel am Pellenzer Seepfad.

 

 

Die drei „F’s“ direkt an der Mosel: Der Moselsteig Seitensprung Felsen, Fässer, Fachwerk

Diesen Weg habe ich noch nicht selbst erkundet – aber er steht weit oben auf meiner „To-Do“-Liste: Der Moselsteig Seitensprung Felsen, Fässer, Fachwerk. Der führt rund ums malerische Örtchen St. Aldegund. Neben den drei schon erwähnten „F’s“ kann er auch mit tollen Aussichten punkten: Vom Wanderweg sind die ehemalige Klosteranlage Marienburg im Süden und der steil aufragende Calmont im Norden zu sehen. Der Calmont ist der steilste Weinberg Europas – und auch für den dortigen anspruchsvollen Klettersteig bekannt.

Auch die Tour Felsen, Fässer, Fachwerk ist nicht ganz ohne Anstrengung zu bezwingen:  365 Höhenmeter müssen auf 8,7 Kilometern bezwungen werden. Wem das ein wenig zu wenig ist, der kann den Weg mit einer ausgeschilderten „Zusatzschleife“ um weitere vier Kilometer verlängern. Ob dies sinnvoll ist oder nicht – daran scheiden sich in den Bewertungen der Tour die Geister. Manche Wanderer schreiben, die Zusatzschleife sei langweilige, andere sprechen von einer gelungenen Abwechslung und Verschnaufpause durch Wald und Flur.

Auf keinen Fall langweilig ist aber ein „Abstecher“ mit dem Auto in das nur wenige Kilometer entfernt gelegene Beilstein mit der Klostertreppe. Sie diente schon als Filmkulisse für Stars. Willy Millowitsch schritt diese im Film „Der wahre Jacob“ hinab. Heinz Rühmann war an ihr im Streifen „Wenn wir alle Engel wären“ zu sehen.

Navigation: Kirche St. Aldegund, Römerstraße, 56858 St. Aldegund.

Die Moselschleife am Calmont, unweit von St. Aldegund (Bild stammt nicht vom Wanderweg Felsen, Fässer, Fachwerk, Foto: Pixabay).

Zwischen Berg und tiefem, tiefen Tal: Die Traumschleife Altlayer Schweiz

Alpenfeeling zwischen Mosel und Hunsrück? Ja, das geht! Und zwar auf der Traumschleife Altlayer Schweiz. Aber eine Warnung vorneweg. Die sollte man nicht wandern, wenn es vorher tagelang geregnet hat. Denn dann wird der Weg über einen schmalen Pfad ins Morschbachtal wirklich abenteuerlich. Ich weiß aus Erfahrung, wovon ich spreche 🙂

Bevor man ins Tal hinabsteigt, beginnt der Weg entspannt mit einem flachen Abschnitt anhand von schroffen Felsen. Auf einem Aussichtspunkt kann man über Felsen bis zur Abhang-Kante gehen – und sich schon mal anschauen, wo man später runter geht.

Trotz nur 8,7 Kilometern Länge, sollte man den Weg nicht unterschätzen und genügend Zeit einplanen. Denn auf der ersten Hälfte, auf der es überwiegend bergab geht, stellt man aufgrund des Weges keine Geschwindigkeitsrekorde auf. Und auf dem zweiten Teilabschnitt, auf dem nahezu alle 326 Höhenmeter der Strecke zu überwinden sind, auch nicht 🙂

Punkten kann die Tour weniger mit Sehenswürdigkeiten als vielmehr mit ihrem hohen Pfadanteil und der wirklich beeindruckenden Felslandschaft sowie der Schlucht.

Navigation: Hauptstraße 74. 56858 Altlay (Am Restaurant „Zur Morschbach“ links bzw. rechts abbiegen).

Die Altlayer Schweiz von oben im Sonnenlicht.

Wenn’s mal etwas flacher sein soll: Die Traumschleifen Klingelfloß & Burgstadtpfad

Wer kennt es nicht: Manchmal will man wandern, hat aber keinen Bock auf anstrengende Steigungen. An einem Sommertag 2021 ging es mir so. Ein paar Kilometer wollte ich aber doch „abspulen“ und so entschloss ich mich quasi für „Two and a half Traumschleifen“. Die Wahl fiel auf die Hunsrück-Region in der Nähe von Kastellaun.

Dort sind sowohl die acht Kilometer lange Traumschleife Klingelfloß wie auch der 6,7 Kilometer lange Burgstadtpfad nahezu steigungsfrei zu bewältigen. Da mit 14,7 Kilometer für die knapp 100 Kilometer lange Anfahrt aber immer noch zu wenig waren, landete auch noch das Traumschleifchen „Baybachquellen“ (6,2 Kilometer) auf den Routenplan für diesen Tag.

Los ging es mit der Tour „Klingelfloß“, mit „schlappen“ 111 Höhenmetern. Der Name stammt von einer idyllisch an einem Teich gelegenen Waldarbeiterhütte aus alten Zeiten. Der Weg führt auch überwiegend durch Wald und ist ruhig und wenig frequentiert. Zu empfehlen ist auch der ca. 2 Kilometer lange (ausgeschilderte) „Abstecher“ ins Örtchen Klosterkumbd. Er sorgt mit einem „Wiesenabschnitt“ für Abwechslung.

Danach ging es weiter zum Burgstadtpfad. Auf dem war samstags etwas mehr los – zumindest am Start. Das lag aber weniger am Wanderweg sondern am nahegelegenen Waldspielplatz für Kinder. Nur 89 Höhenmeter musste ich auf dem Wanderweg zurücklegen. Dafür wurde einiges geboten: Ein Wegstück entlang einer alten Römerstraße, ein Ausblick auf die Hunsrück-Region und am Schluss der beeindruckende Kyrill-Pfad.

Hier wurde ein 15 Hektar großes Waldstück nach dem Orkan Kyrill, der 2007 mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 215 km/h über die Region fegte, nach dem Sturm sich selbst überlassen. Durch dieses Stück wurde ein knapp 1 km langer Weg angelegt. Es ist wirklich spannend zu sehen, wie sich das Holz langsam zersetzt – und wie sich die Natur das Gebiet ohne menschliche Eingriffe zurückholt.

Mit diesen Eindrücken im Gepäck ging es zu den „Baybachquellen“. Hier war wieder Ruhe pur angesetzt. Der Weg mit 99 Höhenmetern ist durch Wiesen und Wälder geprägt. Höhepunkt war für mich der ehemalige Bahnhof und der Wasserturm im Örtchen Pfalzfeld – sowie die ruhige Idylle: Hunsrück eben, wie man ihn sich vorstellt.

Navigation:

Traumschleife Klingelfloß: Hotel-Restaurant Birkenhof, an der L218 bei 55469 Klosterkumbd.

Traumschleife Burgstadt-Pfad: Wanderparkplatz, Südstraße 34, 56288 Kastellaun.

Traumschleifchen Baybachquellen: Sportplatz Pfalzfeld, Hausbayer Straße, 56291 Pfalzfeld

Diese idyllische Waldarbeiterhütte gibt der Traumschleife Klingelfloß ihren Namen.
Landzeitgraben auf der Traumschleife Burgstadtpfad
Blick in den Hunsrück vom Traumschleifchen Baybachquellen.

Dem Geierlay-Trubel entfliehen: Die Traumschleife Dünnbach-Pfad

Die Hängeseilbrücke Geierlay im Hunsrück  und die dazugehörige Traumschleife Masdascher Burgherrenweg sind sehr bekannt, beliebt. Kein Wunder also, dass dort bei schönem Wetter jede Menge los ist. Wer diesem Trubel entfliehen möchte, aber trotzdem die Landschaft der Gegend erkunden möchte, für den gibt es eine schöne Alternative: Die Traumschleife Dünnbachpfad.

Sie startet nur wenige Kilometer von der Hängeseilbrücke entfernt im kleinen Örtchen Zilshausen. Der Dünnbach-Pfad ist 10,8 Kilometer lang und hat 303 Höhenmeter. Die Einstufung als mittelschwer passt. Startpunkt ist die sogenannte Kugelbahn. Sie ist für Kinder ein tolles Erlebnis. Ähnlich einer riesigen Murmelbahn können hier Kugeln über mehr als einen Kilometer herunter gerollt werden.

Für den Wanderer geht es nach dem Ende der Kugelbahn entlang von Felsen weiter bergab, bis zum namensgebenden Dünnbach. Es folgt ein Aufstieg, nachdem man die Eidechsenwand erreicht. Dort zu rasten hat sich im Spätsommer Ende August für mich gelohnt. Tatsächlich waren zahlreiche Eidechsen zu beobachten, die blitzgeschwind über die Steilwand krochen – und wenn man sich ihnen zu sehr näherte Schutz in den Felsspalten suchten.

Nach einem weiteren kurzen Stück am Dünnbach folgt eine von zwei etwas längeren Steigungen des Weges. Hat man sie überwunden, lädt das Biotop am Ortsrand von Lahr schon zur nächsten Pause auf einer Sinnenbank ein. Hier schwirrten Libellen rund um den künstlich angelegten Teich und etwas versteckt, zwischen zwei Bäumen aufgehängt, kann man die kleinste Hängebrücke der Welt bewundern. Wenig später wartet ein toller Panoramablick in Richtung Mosel und Eifel auf den Wanderer

Anschließend geht es noch einmal hinab ins Tal, bevor der letzte Anstieg folgt, nachdem man wieder Zilshausen erreicht. Zum Abschluss meiner Wanderung habe ich mir noch eine kleine Stärkung in einem leckeren Burger-Restautant im nur ein paar Kilometer entfernten Kastellaun gegönnt, wo man natürlich auch die Burgruine bestaunen kann.

Etwas ärgerlich: Ich hatte viele schöne Bilder von der Traumschleife im Gepäck, doch wenige Tage später gab mein Handy den Geist auf. Eine Sicherung war nicht mehr möglich – und so bleiben mir leider nur die Eindrücke von der Traumschleife in meinem Kopf.

Navigation: Wanderparkplatz an der Kugelbahn, Kapellenstraße, 52688 Zilshausen.

Ein Highlight des Dünnbachpfads ist die Eidechsenwand (Symbolfoto: pixabay).

 

 

Update: Dank der freundlichen Hilfe von Hunsrück-Touristik und der Tourist-Info Kastellaun kann ich jetzt doch noch Bilder vom Dünnbad-Pfad anbieten :).

Die Traumschleife Dünnbach-Pfad im Sommer: Fotos: Tourist-Info Kastellaun.

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