Fünf tolle Wanderungen mit Einkehrmöglichkeiten im Hunsrück, an der Mosel und im Saarland
Tolle Wanderwege im Saarland und in Rheinland-Pfalz erkunden und es sich mit leckerem Essen oder kühlen Getränken gutgehen lassen. Das klingt nach einem perfekten Tag oder? Hier findest Du von tolle, maximal mittelschwere Strecken in verschiedenen Regionen des Saarlands und Rheinland-Pfalz mit Gastronomie am Weg.
Regionales Bier und regionaler Viez, ein Lebensfluss und eine herrliche Aussicht auf der Traumschleife Mannebach 111
Mannebachtal? Noch nie gehört? Kein Wunder, dieses kleine Tal südwestlich von Trier liegt auch etwas abseits vom Schuss. Sehenswert ist es dennoch. Vor sechs Jahren wurde dort die damals jüngste der zu diesem Zeitpunkt 111 Traumschleifen des Saar-Hunsrück-Steig eingeweiht. Deshalb auch die Bezeichnung Mannebach 111.
Los geht es am idyllisch gelegenen Mannebacher Brauhaus, das mit selbst gebrautem Bier, einem Biergarten und rustikalen Speisen förmlich nach einem Besuch nach der Wanderung schreit. Vor allem, wenn schon – wie in meinem Fall – zu deren Beginn herrliche Düfte zu riechen sind.
Trotzdem habe ich es noch geschafft mich auf die 11,9 km lange Strecke mit rund 270 Höhenmetern zu begeben. Die wurde zu einem ruhigen Erlebnis – überlaufen war der Weg an einem Wochentag definitiv nicht. Spezialitäten aus der Region sind auch am Wegesrand zu finden. Nach knapp drei Kilometern gab es einen „Viezomat“ mit selbst hergestellten Leckereien aus Äpfeln.
Liebevoll gestaltete kleine Parkanlage in Fisch
Dort angekommen bemerkte ich allerdings, dass ich diesen nicht testen konnte. Ich hatte meinen Geldbeutel im Auto liegen gelassen. Gleichzeitig wurde mir bewusst, dass ich entgegen der empfohlenen Laufrichtung losgegangen war. Im Nachhinein würde ich aber sagen, beide Laufrichtungen haben ihren Charme.
Kurz nach dem Viezomat erreichte ich die liebevoll gestaltete kleine Parkanlage „Lebensfluss Fisch“ mit tollen Rastmöglichkeiten entlang eines kleinen künstlich angelegten Wasserlaufs. Danach stand eine recht ordentliche Steigung an – die aber mit einer herrlichen Aussicht – nicht nur in die Moselregion – belohnt wurde. Der Rest der Strecke war unspektakulär aber gemütlich, mit einem schönen Mix aus Waldpassagen und Routen entlang von Wiesen.
Kleiner Ausflug nach Saarburg oder an die Mosel möglich
Nicht weit entfernt von Mannebach bietet sich ein Besuch von Saarburg mit seiner historischen Altstadt und dem bekannten Wasserfall der Leuck mitten in der Stadt an. Ein paar Kilometer westlich des kleinen Ortes liegt die deutsch-luxemburgische Grenze an der Mosel bei Nittel.
Navigation: Dorfplatz am Feuerwehrgerätehaus, 54441 Mannebach.
Hinauf zur Alm und zum Turm – Der Premium-Wanderweg Schaumberg-Tafeltour
Der Schaumberg bei Tholey ist nicht der höchste „Berg“ des Saarlands – aber einer der Bekanntesten. Das liegt zum einen daran, dass er mit seinem Turm eine weithin sichtbare Landmarke ist. Zum anderen aber auch, dass dort zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Darüberhinaus kann man auf der Schaumberg-Alm zünftig einkehren – und es gibt zahlreiche Wander- und Freizeitmöglichkeiten in der Nähe.
Bei Spaziergängern ist vor allem der 2,8 km lange „Herzweg“ beliebt. Doch auch für Wanderer hat der Schaumberg einiges zu bieten. Die schönste Route ist der 10,5 km lange Premium-Wanderweg Schaumberg-Tafeltour. Mit 470 Höhenmetern treibt er einem schon die ein oder andere Schweißperle ins Gesicht.
20,4 statt 10,5 km gewandert
Da die Tafeltour fast direkt bei mir vor der Haustür liegt, habe ich mich bei meiner Wanderung entschlossen, nicht mit dem Auto zum Startpunkt zu fahren. Dieser ist der Parkplatz unterhalb des Schaumberg-Turms. Stattdessen bin ich zu Fuß losgegangen. Das hat die Wanderung ein klein wenig verlängert – von 10,5 auf 20,4 km.
Der Wanderweg bietet viele schöne Pfade und herrliche Aussichten – nicht nur vom „Skywalk“ auf dem Schaumberg-Plateau. Dazu geht es an zwei architektonisch sehenswerten Kapellen vorbei: Der Blasiuskapelle bei Bergweiler und der Afrikakapelle auf dem Schaumberg. Ebenfalls zu erkunden sind Spuren alter römischer Besiedlung der Region entlang des Weges.
Bostalsee, Bogenschießen und Baden
Die kurzweilige Tour lässt sich mit einem Besuch der „Alm“ zünftig ausklingen. Besonders toll für einen Tagesauflug mit Kindern oder Freunden: Die Wanderung lässt sich mit weiteren Aktivitäten verbinden. Auf dem Schaumberg gibt es ein Freizeitbad mit Sauna sowie einen Bogensport-Parcours. Binnen zehn Autominuten erreicht man den Bostalsee mit seinem Strandbad. Ebenfalls eine tolle Tour in der Gemeinde Tholey ist der Premium-Wanderweg Offizierspfad Imsbach, den ich in meinen Leichten Touren mit wenig Höhenmetern vorgestellt habe.
Navigation: Am Schaumberg, 66636 Tholey.
Traumschleife Dhrontal-Wackentour: Wacken, Windräder und wunderbare Aussichten
Das kleine Dhrontal schneidet sich tief in die Hunsrückebene zwischen Thalfang und Morbach ein. Tief unten im Tal in Gräfendhron, in unmittelbarer Nähe zum Restaurant Landhaus Gräfendhron beginnt die Traumschleife Dhronthal Wackentour. Sie ist 14,3 km lang und hat auf den letzten 9 km kaum eine Steigung. Dafür geht es zu Beginn ordentlich bergauf. Von 200 Meter über Normalnull geht es auf 5 km hinauf bis auf 529 Meter über dem Meeresspiegel.
Herrliche Aussichten von der Höhe
Doch der Aufstieg entlang der namensgebenden Wacken lohnt sich. Hat man die Höhen von Horath erreicht bieten sich herrliche Aussichten über den Hunsrück und ins Dhrontal. Bei meiner Wanderung war ich dabei sogar an einem Sonntag im Sommer nahezu alleine unterwegs und konnte Ruhe und Stille genießen. Auch die zahlreichen Windräder, die meist in weiterer Entfernung zu erblicken waren, störten da nicht. Eine Einkehr ist auch kurz vor dem Ende des Weges in der Krackesmühle möglich.
Durch Gräfendhron führt übrigens auch der weniger bekannte Ausoniusweg. Dieser verläuft entlang einer alten Römerstraße von Bingen nach Trier. Auf der vierten Etappe von Gonzerath nach Gräfendhron bietet auch er herrliche Ausblicke über die Hunsrück-Landschaft. Premium-Qualität hat er allerdings über weite Strecken nicht. Gleich zu Beginn führt er mehrere hundert Meter entlang einer Landstraße. Später wird’s aber besser – und es kommt doch noch echtes Wanderfeeling auf.
Navigation: Dorfplatz Gräfendhron, Kapellenweg 15, 54426 Gräfendhron
Rinderbäckchen am See auf der Traumschleife Schanzerkopf-Tour
Geschmorte Rinderbäckchen mit Beilagen – genossen in traumhafter Lage auf der Terrasse am Rande des Argenthaler Waldsees. Das war an einem herrlich warmen Tag im Mai meine „Belohnung“ für das Erwandern der Traumschleife Schanzer-Kopf-Tour. Der Hunger war groß, denn schließlich hatte ich am Tag zuvor im Rahmen eines Kurzurlaubs im Hunsrück schon drei Traumschleifen erwandert. Insgesamt 30 Kilometer kamen so zusammen.
Alle Steigungen sind moderat
Auch die 14,6 km lange Traumschleife Schanzerkopf-Tour sollte nicht der einzige Wanderweg an diesem Tag bleiben. Es folgte noch die etwas mehr als 10 km lange Traumschleife Domblick. Die Kondition dazu war noch vorhanden. Denn die Schanzerkopf-Tour war – obwohl es auf den 633 Meter hohen Schanzerkopf geht – nicht besonders anstrengend. Die Steigungen (insgesamt 290 Höhenmeter) waren nicht besonders steil und gut zu bewältigen.
Entspannte Wanderung möglich
Vom Schanzerkopf hat man eine coole Aussicht ins Tal. Davor und danach geht es entspannt durch Wälder und Wiesen. Die ganz großen Höhepunkte gibt es auf dieser Tour zwar nicht – für einen entspannten Halbtages-Ausflug ist sie aber allemal gut geeignet. Erst recht, wenn es am Schluss noch geschmorte Rinderbäckchen am See gibt.
Navigation: Waldsee, 55496 Argenthal.
Steak oder Spießbraten – das ist in Schillingen die Frage
Die Traumschleife Schillinger Panoramaweg bin ich einmal gewandert. Am Startpunkt habe ich aber schon deutlich öfter geparkt. Denn dort befindet sich auch die Spießbratenhalle Schillingen. Die hat nicht nur den leckeren namensgebenden Braten sondern auch richtig tolle Steaks im Angebot. Die werden nicht nur innen, sondern auch im großen Biergarten serviert.
Als ich meine Wanderung an einem frühen Samstagmorgen startete, war der Koch wohl schon bei der Arbeit. Denn in der gesamten Umgebung der Halle duftete es schon herrlich. Da bekam man direkt nach dem Frühstück schon wieder Lust aufs Mittagessen!
Keller See liegt direkt am Weg
Als der Duft verflogen war, und ich einige Kilometer durch Wald und Wiesen zurückgelegt hatte, gelangte ich schließlich an den Stausee Kell. Auch dort kann man rasten oder im Restaurant einkehren. Dies tat ich aber nicht. Stattdessen blieb ich weiter auf dem entspannten 14,7 km langen Panoramaweg, der mit 279 Höhenmetern nur eine längere Steigung aufweist.
Zwischendurch gab es schöne Aussichten auf den Ort Schillingen und in den Hochwald in Richtung Landesgrenze Rheinland-Pfalz – Saarland. Nach einem pfadigen Weg durch den Wald tauchte sie dann wieder auf: Die Spießbratenhalle am Schillinger Weiher. Schweren Herzens musste ich dieses Mal aber auf ein Steak oder einen Spießbraten verzichten. Wegen eines beruflichen Termins blieb leider keine Zeit mehr dafür.
Weitere Traumschleifen in der Nähe
Rund um den Keller Stausee gibt es übrigens eine ganze Reihe weiterer Traumschleifen. Für Anfänger geeignet ist die knapp 9 km lange Tour „Frau Holle“ die in Reinsfeld startet. Von der Länge her etwas anspruchsvoller ist die 20 km lange „Hochwald Acht“. Auch der Saar-Hunsrück-Steig verläuft direkt am Ufer des Keller Sees entlang.
Navigation: Parkplatz der Freizeitanlage am Schillinger See, 54429 Schillingen.
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