Wandern zwischen südlicher Weinstraße und östlichem Pfälzerwald: "Keschde", Burgen, Felsen und Könige

Wandern zwischen südlicher Weinstraße und Pfälzerwald in Rheinland-Pfalz ist zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. Im Frühjahr blühen die Mandelbäume, im Herbst fallen die Kastanien – auch „Keschde“ genannt. Im Sommer gibt es romantische Sonnenaufgänge und Untergänge entlang bizarrer Felsformationen.  Im Winter lässt es sich mit etwas Glück durch schneebedeckte Landschaften zu einer der zahlreichen Burgen und Burgruinen wandern.  Hier stelle ich für Dich fünf von ganz vielen tollen Wanderwegen an der südlichen Weinstraße und im östlichen Pfälzerwald vor. 

Vier Burgen auf einen Streich: Der Leinsweiler Rundwanderweg – Route 3

Mit gleich vier Burgen und Fernsichten in zwei Regionen hat der 11,8 Kilometer lange „Leinsweiler Rundwanderweg Route 3“ eine hohe Erlebnisdichte zu bieten. Trotz der geringen Länge wartet auf Dich allerdings kein ganz leichter Spaziergang. Das wird recht schnell deutlich. Vom historischen Rathaus in Leinsweiler geht es die ersten 3,5 Kilometer leicht aber stetig bergauf zur Burgruine Scharfenberg.

Sie hatte eins, gemeinsam mit der Burg Anebos, die Du ebenfalls auf deiner Wanderung erreichst, die Aufgabe die bekannte Burg Trifels zu schützen. Die Burgruine Scharfenberg kann allerdings derzeit leider nicht besichtigt werden. Der Grund sind bis 2023 dauernde Renovierungsarbeiten.

Nach etwas mehr als der Hälfte deiner Tour erreichst du die Überreste der berühmten Reichsburg Trifels. Nun hast du auch schon fast die kompletten 424 Höhenmeter deiner Tour überwunden. Alle Sehenswürdigkeiten hast du aber noch nicht gesehen: Denn kurz bevor Du deinen Ausgangspunkt wieder erreichst, wartet noch die Burgruine Neukastel auf dich. Dazwischen kannst Du Fernblicke in die Rheinebene sowie in den Pfälzer Wald genießen.

Wanderer beim romantischen Weinort Leinsweiler. Foto: Dominik Ketz, RPT
Die Reichsburg Trifels im. Winter. Foto: pixabay

 

 

Alles über Kastanien erfahren – auf dem „Keschde-Erlebnisweg“

Wem der Leinsweiler Rundwanderweg zu anstrengend ist, der findet nur ein paar Kilometer weiter eine deutlich leichtere, aber sehr informative Alternative. Am Parkplatz Ahlmühle bei Bindersbach startet der „Keschde-Erlebnisweg“. Dieser ist 6,1 Kilometer lang und mit 106 Höhenmetern nahezu flach.

An zahlreichen Infostationen sind viele wissenswerte Dinge rund um die Kastanien (in pfälzischer Mundart „Keschde“ erklärt. Wo sie ursprünglich herkommt, welche Bedeutung sie für den Wand halt und einiges mehr. Zwischendurch laden Picknick-Stationen zum Verweilen ein.

 Im Herbst können auf dem Wanderweg natürlich auch „Keschde“ gesammelt werden. Der Keschde-Erlebnisweg ist übrigens einer der jüngsten Themenwanderwege in der Region und erst vor wenigen Monaten entstanden.

Wissenswertes zu Kastanien erfahren Wanderer auf dem Keschde-Erlebnisweg. Foto: Pixabay

Wandern auf den Spuren König Ludwigs bei Edenkoben

Der Wanderweg „Auf den Spuren König Ludwigs“ beginnt schon mit einem Höhepunkt. Startpunkt der 10,2 Kilometer langen Tour ist das malerische Schloss Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben. Auf schmalen Waldwegen geht es von dort fast 300 Höhenmeter weiter bergauf bis zum Ludwigsturm, der 603 Meter über dem Meeresspiegel liegt.

Auf dem Weg dorthin kommst Du zur „Schönen Aussicht“. Von diesem Punkt soll bereits König Ludwig I. in die Rheinebene geblickt haben. Wenig später erreichst Du die Rietburg, wo es auch eine Möglichkeit zur Einkehr gibt. Wenn Dir nach zwei gelaufenen Kilometern noch nicht nach einer Pause ist, kannst Du die Tour auch entgegen der vorgeschlagenen Laufrichtung machen, dann erreichst Du die dortige Höhengaststätte erst nach etwas mehr als acht gewanderten Kilometern.

Bleibst Du bei der vorgegebenen Laufrichtung geht es nach dem Ludwigsturm immer nur noch sanft bergab bis du den Hilschweiher, den letzten Höhepunkt der Route erreicht hast. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Villa Ludwigshöhe.

Blick auf Edenkoben (nicht vom Wanderweg!) Foto: Pixabay

Fantastische Felsformationen soweit das Auge blickt: Die Geiersteine-Tour

Wie eine Rampe ragt er 45 Meter aus dem Berg heraus in die Höhe: Die Rede ist vom „Luger Geierstein“ in der Nähe des kleinen Örtchens Lug. Diese bizarre Felsformation hat dem Premium-Wanderweg „Geiersteine-Tour“ ihren Namen gegeben. Die ist mit 5,4 Kilometern zwar kurz, mit knapp 200 Höhenmetern aber durchaus knackig. Fast die Hälfte des Weges wird der Wanderer über schmale Pfade geführt.

So auch gleich zu Beginn, beim Aufstieg zum Bergkamm. Schon nach wenigen hundert Metern erblickst Du den Hornstein, eine imposante Felsformation. Kurz nachdem du den höchsten Punkt Deiner Wanderung erreicht hast, siehst du schon die beeindruckenden Geiersteine. Zudem lassen sich Blicke auf die Reichsburg Tifels und in südlicher Richtung in die Vogesen erhaschen.

Nebelmeer in den Vogesen (Symbolbild). Foto: pixabay

Wo Gleitschirmflieger bei bester Aussicht starten: Die Spirkelbacher Höllenbergtour

Wem die 5,4 Kilometer der Geiersteine-Tour  zu kurz sind, der findet in unmittelbarer Nähe mit der Spirkelbacher Höllenbergtour einen weiteren Premium-Wanderweg. Beide Touren lassen sich leicht kombinieren. Dazu sollte man allerdings ein wenig Kondition mitbringen. Denn die Höllenbergtour hat auf den 9,8 Kilometern Länge zwar recht moderate 340 Höhenmeter, einige Anstiege sind aber dennoch recht knackig.

Von Felsformationen, herrlichen Aussichten bis hin zu tiefem Wald bietet der Premium-Wanderweg alles, wofür der Pfälzer Wald bekannt ist. Dazu wanderst Du an einem Startpunkt für Gleitschirmflieger vorbei. Hast Du Glück und einer davon startet gerade, ist dies zu beobachten ein tolles Schauspiel. Start- und Zielpunkt der Tour ist der Friedhof in Spirkelberg an der Hauptstraße.

An einem Startplatz für Gleitschirmflieger kommst Du auf der Spirkelbacher Höllenbergtour vorbei. Foto: pixabay

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