Wandern im Pfälzer Wald: Zwischen Wäldern, Felsen und Burgen

Blick Pfälzer Wald

Wandern im Pfälzer Wald ist vielfältig – und wird Dir gefallen. Die Aussichten von den Bergen – und auf die Berge – sind atemberaubend. Ebenso die vielen Burgen und Burgruinen. Auf vielen Wegen kann man hier Stille genießen. Auf anderen wird Geselligkeit großgeschrieben. Beispielsweise bei der Einkehr in eine der Hütten des Pfälzerwald Vereins. Hier möchte ich Dir fünf abwechslungsreiche Rundwege im Pfälzer Wald vorstellen. Diese kannst Du entweder bei einem Kurzurlaub erkunden. Oder  Du machst einen erholsamen Tagesausflug in die Region – um den Stress des Alltags hinter Dir zu lassen. Im Pfälzer Wald kannst du perfekte Plätze finden um Ruhe und Stille zu genießen. 

 

 

Auf Spuren des kalten Krieges im Pfälzer Wald: Wandern auf dem Rumberg Steig

Beim Wandern im Pfälzer Wald kannst Du nicht nur herrliche Landschaften erkunden. Du kannst auch spannende Kapitel der Geschichte erleben. Eines davon, liegt noch gar nicht so lange zurück. Auf dem Premium-Wanderweg Rumberg Steig erreichst Du schon nach knapp einem Kilometer die so genannte Area 1. Die ist natürlich nicht mit der Area 51 und deren Geschichten rund um Uos zu verwechseln :).

Bei der Area 1 handelt es sich um ein denkmalgeschütztes ehemaliges Atomwaffenlager. Die Anlage bei Ludwigswinkel wurde in den 1950er Jahren in Betrieb genommen. Und zwar im deutsch-französischen Grenzgebiet des Dahner Felsenlandes. Es diente unter anderem als Sonderwaffenlager. Von 1980 bis 1991 waren dort nukleare Granaten und Sprengköpfe gelagert. In den 90er Jahren wurde das Lager von der US-Army aufgegeben. Die Bundeswehr baute die Area1 dann zurück – und sie wurde nicht mehr genutzt.

Geblieben sind als „lost places“ ein Wachgebäude mit einem weithin sichtbarem Wachturm. Ferner viele Bunker. Einige von ihnen können jederzeit auch von innen besichtigt werden. Durch das Gelände führt ein 1,3 Kilometer langer Rundweg. Er wurde von der IG Area 1 eingerichtet. Ein Verein, der sich für die Erhaltung des Geländes einsetzt.

Auch im Anschluss ist der Rumberg-Steig schön zu wandern. Einige für den Pfälzer Wald typische Felsformationen sind zu sehen. Ebenso kannst Du Ausblicke in die Vogesen genießen – wenn Du auch dafür ein wenig zwischen den Bäumen hindurch blicken musst. Gegen Ende führt der 11,2 km lange Weg noch an schönen Weihern vorbei. Eine lohnenswerte kleine Tour mit nur 240 Höhenmetern.

Navigation: Landgrafenstraße 44, 66996 Ludwigswinkel. Parkplatz am Dorfplatz.

Wachturm Area 1
Beim Wandern im Pfälzer Wald triffst du auf dem Rumberg Steig auf Relikte des kalten Krieges

Eine Höhle und eine Felsendusche: Die Trulber Sandhasentour

Eines schönen morgens wollte ich im Pfälzer Wald wandern gehen. Auf eine große, anstrengende Tour hatte ich aber an diesem Frühlingstag keine Lust. Mit nur 10,7 Kilometer schien die Trulber Sandhasentour perfekt.

Doch schon nach einem Kilometer fragte ich mich, ob ich die falsche Wahl getroffen hatte. Denn es ging ständig nur bergauf. Der tiefste Punkt der Tour liegt 282 Meter über dem Meeresspiegel. Der höchste Punkt 410. Und exakt vom tiefsten zum höchsten Punkt geht es auf den ersten 1,3 Kilometern.

Doch danach wurde es deutlich entspannter – und sehenswerter. Die Sandhasentour ist mir als gelungene Mischung in Erinnerung geblieben. Das gilt sowohl für die Beschaffenheit der Wege wie für die Landschaft, die durchwandert wird. Wald, Wiesen, Felsen – alles ist vorhanden. Nichts davon dominiert aber. Abwechslung pur also.

Dazu gibt es noch ein paar Highlights. Unter anderem eine Felsendusche. Was das ist, will ich mal noch nicht verraten. Das kannst Du dir selbst mal anschauen. Dazu kannst du es dir auf der Sandhasentour noch in einer etwas größeren Sandsteinhöhle gemütlich machen. Wenige Meter später erreichst Du den Krappenfelsen mit einer tollen Aussicht über den Ort Trulben.

Navigation: Am Festplatz, 66957 Trulben.

Sansteinhöhle
Die krappenhöhle ist eines der Highlights der Wanderung Trulber Sandhasentour im Pfälzer Wald

Alles was der Pfälzer Wald zu bieten hat: Der Busenberger Holzschuhpfad

Kein entspannter Spaziergang. Vielmehr eine richtig anstrengende Wanderung. Aber eine die sich lohnt. Auf 24,9 Kilometer erlebst Du auf dem Busenberger Holzschuhpfad, was für den Pfälzer Wald steht: Markante Felsen, wie den Drachenfels oder Burgen, wie die gleichnamige Burgruine Drachenfels. Ferner kannst Du Einsamkeit und Stille im unberührten Wald genießen, während Du. Auf- und Abstiege über schmale Pfade bewältigst.

Und dazwischen lockt der Busenberger Holzschuhpfad mit uriger Gastlichkeit. Denn Du kannst in der Drachenfelshütte des Pfälzerwald-Vereins Busenberg einkehren. Sie ist mittwochs, samstags und sonntags geöffnet. Jeweils von 11 bis 18 Uhr (Stand: Juni 2021). Auf der Karte stehen deftige Gerichte: Leberknödel oder Erbsensuppe kannst Du bestellen. Des Weiteren darf natürlich der berühmte Pfälzer Saumagen nicht fehlen.

Dich dort zu stärken – darüber solltest Du tatsächlich nach 13,5 km dieser Tour nachdenken. Denn auf dem Busenberger Holzschuhpfad sind 921 Höhenmeter zu überwinden. Beim Wandern im Pfälzer Wald gibt es kaum eine Tagestour mit mehr Höhenmetern.

Navigation: Waldstraße 31, 76891 Busenberg, dann Richtung Sportplatz.

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Pfälzer Wald Landschaft
Vom Busenberger Holzschuhpfad lässt sich ein Blick auf den Drachenfelsen werfen

 Auf den Spuren von Richard-Löwenherz: Der Annweilerer Burgenweg

Genau wie auf dem Busenberger Holzschuhpfad kannst Du auch hier ins Schwitzen geraten. Der Annweilerer Burgenweg ist zwar nur 7,7 km lang. Aber immerhin 400 Höhenmeter müssen auf der Tour bewältigt werden.

Als Belohnung für die Mühen wartet nach etwas mehr als fünf Kilometern ein echter Höhepunkt: Die Reichsburg Trifels. Sie war im 12. und 13. Jhd. Aufbewahrungsort der Reichskleinodien. Dabei handelt es sich um die Herrschaftsinsignien der Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reichs.

Wichtigste Kleinodien sind die Reichskrone, die Heilige Lanze und das Reichsschwert. Nachbildungen davon können heute noch auf der Burg Trifels besichtigt werden. Die Originale werden in Wien aufbewahrt.

Ende der 12. Jahrhunderts war der berühmte englische König Richard Löwenherz auf Burg Trifels. Und zwar als Gefangener des Stauferkaisers Heinrich VI.

Auf der Burg Trifels werden verschiedene Führungen angeboten – auch zu diesem Thema. In Zeiten von Corona (Juni 2021) war dafür allerdings eine Anmeldung im Vorfeld erforderlich.

Navigation: Parkplatz am Trifels. Burgstraße, 76855 Annweiler am Trifels

Felsen und Burg Trifels
Die Burg Trifels bei Annweiler ist eine der bekanntesten Burgen im Pfälzer Wald

Wandern und ein Sprung ins kühle Nass: Die Wasgau-Seen-Tour

Wandern im Pfälzer Wald steht für Felsen, Burgen und natürlich Wald. Bei der Wasgau-Seen-Tour spielt dagegen das Element Wasser die Hauptrolle. Was diese Strecke besonders cool macht: Du hast viele Möglichkeiten sie individuell an Deine Bedürfnisse anzupassen. Und Du kannst im Sommer sogar baden.

Normalerweise ist die Tour 20,4 Kilometer lang. Mit 196 Höhenmetern ist sie sehr flach. Offizieller Startpunkt ist das Biosphärenhaus in Fischbach. Du kannst die Tour aber auch in zwei zehn Kilometer lange Schleifen teilen.

Bei einer davon startest du ebenfalls am Biosphärenhaus. Kurz hinter dem Ort Fischbach biegst Du dann rechts ab (unbedingt vorher auf Google Maps anschauen wo genau). Hier kannst Du dann auch an einem anderen Tag die zweite Schleife starten.

Und noch eine coole Option gibt es. Wie der Name es schon verrät, führt die Tour an Seen, Weihern, Woogen und Bächen vorbei. Einer der Seen ist der Badesee Saarbacherhammer zwischen Ludwigswinkel und Fischbach. Startest Du die Tour hier, kannst Du dir nach der Wanderung noch ein erfrischendes Bad im kühlen Nass gönnen.

Navigation: Am Königsbruch 1, 66996 Fischbach (Biosphärenhaus) oder Saarbacherhammer 6, 66996 Ludwigswinkel (Campingplatz am Badesee).

 

Pfälzer Wald oder Pfälzerwald?

Heißt es Pfälzer Wald oder Pfälzerwald. Der Duden erlaubt beide Schreibweisen. Als nichtsahnender Saarländer habe ich mich für „Pfälzer Wald“ entschieden.

Recht schnell nach Veröffentlichung meines Beitrags wurde ich von einem Einheimischen darauf aufmerksam gemacht, dass sie die Schreibweise Pfälzerwald bevorzugen.

Sein Zitat: Pfälzerwald als ein Wort wurde vor ca. 160 Jahren festgelegt, als die damalige Forstverwaltung erstmals das Gebiet in Flora, Fauna und Geologie beschrieben hat. Das Dokument ist quasi die Geburtsurkunde.

Wer „Pfälzer Wald“ schreibe, der wäre direkt als „Zugereister“ zu erkennen. Da ich aber exakt als solch ein „Zugereister“ diese schöne Region erkunden möchte, habe ich mich entschieden, zumindest in diesem Artikel bei der Schreibweise Pfälzer Wald zu bleiben 🙂

 

 

Pfälerwoog im Pfälzer Wald
Den Pfälzerwoog erreicht man nach wenigen Kilometern auf der Wasgau Seen-Tour.

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