Wanderwege bei Lebach: Schöne Touren im Herzen des Saarlands
Die Stadt Lebach liegt mitten im Saarland. In ihrer Umgebung findest Du einige schöne Wanderwege. Heute möchte ich Dir fünf tolle und leichte Touren in der näheren Umgebung der Stadt an der Theel vorstellen.
Entlang einer weithin sichtbaren Landmarke: Der Wortsegel Wanderweg
Seit 2015 steht auf dem „Spitzhüwel“ zwischen dem Lebacher Stadtteil Thalexweiler und dem Tholeyer Gemeindeteil Sotzweiler das weithin sichtbare „Wortsegel“. Die 13 Meter hohe und 30 Tonnen schwere Stahlplastik hat eine Besonderheit: Aus verschiedenen Blickwinkel wirkt sie stets etwas anders auf den Betrachter.
Dies kannst Du auf dem 7,7 Kilometer langen Wortsegel-Wanderweg erleben. Dieser ist gut ausgeschildert und führt abwechslungsreich überwiegend durch den Wald. Starten kannst Du die Tour am Mitfahrerparkplatz an der A1 zwischen Thalexweiler und Sotzweiler. Von dort kannst Du den Rundweg in beide Richtungen erkunden. Du wanderst am – ebenfalls weithin sichtbaren Schaumbergkreuz vorbei und durch den Engscheider Wald. Dabei musst du nur eine kleinere Steigung bewältigen. Blicke zum Schaumberg runden die kurzweilige Tour ab. Kleiner Minuspunkt: Rund um den Engscheider Wald führt ein kleines Teilstück unmittelbar an der A1 entlang.
Navigation: Bundesstraße B269 zwischen Thalexweiler und Sotzweiler. Mitfahrerparkplatz ist ausgeschildert.
Auf den Spuren der Vergangenheit: Der Erzgräberweg
Auf der Traumschleife Erzgräberweg bei Schmelz kommen die Freunde lokaler Geschichte voll auf ihre Kosten. Nicht nur von den namensgebenden Erzgräbern gibt es Spuren zu sehen, sondern auch von einer alten Salierburg aus dem vierten Jahrhundert, von noch älteren römischen Grabdenkmälern oder von ehemaligen Grenzverläufen. Auf vielen Infotafeln ist alles hervorragend erklärt, so dass man noch allerlei Neues und Wissenswertes erfährt – sogar wenn man aus der Gegend kommt.
Zwei längere Steigungen auf dem Wanderweg
Mit 11,6 Kilometern ist der Weg als mittelschwer eingestuft. Auch Anfänger dürften aber nicht überfordert sein – vor allem wenn man immer wieder kurze Pausen einlegt um die Infotafeln zu studieren. Mit einer kleinen Wegänderung kannst du die Strecke um rund drei Kilometer und um einige der normalerweise 350 Höhenmeter verkürzen. Ziemlich genau beim Hinweisschild, dass Du fünf Kilometer zurückgelegt hast, folgst du der ausgeschilderten Strecke nicht nach rechts, sondern gehst weiter gerade aus. Nach wenigen hundert Metern stößt du dann wieder auf den „normalen“ Verlauf. Hier kannst du dir den genauen Streckenverlauf anschauen, dann findest Du schnell die erwähnte Abkürzung.
Der Premiumwanderweg führt vor allem durch Wald, wodurch die Tour sich perfekt für warme Sommertage eignet. Auch Ausblicke in die Landschaft kommen nicht zu kurz: Der spektakulärste ist der vom Steinbruch „Großer Horst“ in Richtung Hochwald-Region.
Mit dem Bach- und Burrenpfad bei Hüttersdorf gibt es in der Gemeinde Schmelz übrigens noch eine weitere Traumschleife. Sie ist mit 13,3 Kilometern etwas länger als der Erzgräberweg, dafür mit knapp 200 Höhenmeter aber ohne größere Steigungen.
Navigation: Wanderparkplatz „Dreihausen“, Goldbacher Straße, 66839 Schmelz
Wie ein kleiner Grand-Canyon: Die Mühlenbach Schluchten-Tour bei Saarwellingen
Kurz hinter dem großen Kilometerschild mit der großen weißen „4“ wird es auf der Mühlenbach Schluchten Tour spektakulär. Dann beginnt der kurze Abstieg in die Schlucht des Mühlenbachs. Nachdem man zuvor durch Wald und Wiesen geschlendert wird, kommt man sich nun – in unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Nordschacht des Bergwerks Saar – plötzlich vor wie in einer urzeitlichen Welt.
In einem „Canyon“ hat sich der Bach tief in den Sandstein eingegraben. Die Sonne kommt kaum durch die Bäume – trotzdem wachsen Farne. Ich hatte auf meiner Wanderung sogar das Glück, einen Feuersalamander in der Schlucht beobachten zu können. Mehrmals quert man den Mühlenbach, dazu kann man seine vielen Windungen auch von oben beobachten.
Nach dem „Ausstieg“ aus der Schlucht wandelt man entlang des Ortsrands von Reisbach wieder in Richtung Saarwellingen. Plötzlich ist nahe der Schönstatt-Kapelle der Saarpolygon deutlich zu erkennen. Nun hast Du bereits neun der 11,5 km mit sehr moderaten 125 Höhenmetern hinter dir. Nun ist es nur noch ein Katzensprung bis zur Saarwald-Verein Hütte, dem Start- und Zielpunkt der Wanderung, wo Du bei einem gemütlichen Kaltgetränk die gesammelten Eindrücke verarbeiten kannst. Von dort kannst Du auch fußläufig das gegenüberliegende Wildfreigehege Saarwellingen erreichen.
Navigation: L142 zwischen Saarwellingen und Hoxberg, dann zur ausgeschilderten Saarwaldverein-Hütte gegenüber des Wildfreigeheges abbiegen.
Historische Gebäude & Grenzen am Fuße des Schaumbergs: Der Offizierspfad Imsbach
Die bewegte Geschichte des Saarlands wird auf dieser Wanderung deutlich. Alte Grenzsteine finden sich einige, auf dem Premiumwanderweg Offizierspfad Imsbach. Hätte man diese Wanderung vor 100 Jahren gestartet, wäre man in Theley am Rande des unter Verwaltung des Völkerbunds stehenden autonomen “Saargebiets” losgegangen. Nach noch nicht einmal einem Viertel der Strecke, hätte man die Grenze zum Deutschen Reich passiert. Denn der Weg verläuft zunächst von Theley nach Selbach, das damals zum “Reich” gehörte.
Die Grenzsteine sind nicht die einzigen historischen Spuren auf dem weitestgehend flachen Wanderweg mit 130 Höhenmeter: Start- und Zielpunkt ist das Hofgut Imsbach. Das Gut wurde 1812 dem französischen Reitoberst Laponte von Kaiser Napoleon höchstpersönlich geschenkt. Dort kann man sich am Ende der Wanderung bewirten lassen. Dies ist aber auch schon kurz vor Schluss der 11,1 Kilometer langen Tour möglich. Und zwar in der 1735 in ihrer heutigen Form errichteten Johann-Adams Mühle. In beiden “Locations” gibt es nicht nur Getränke, sondern auch Speisen.
Daneben hat der Offizierspfad aber auch schmale Pfade und abwechslungsreiche Wege, mal durch den Wald, mal entlang von Feldern und Wiesen zu bieten. Wer es etwas kürzer mag, für den eignet sich der Rundweg „Imsbach-Promenade“. Er beginnt am selben Startpunkt, ist aber nur 4,7 Kilometer lang. Zudem führt er überwiegend über breitere Wege und ist somit auch für Familien mit kleinen Kindern und Kinderwagen geeignet.
Navigation: Primstalstraße, 66636 Tholey-Theley. Am Ortsrand der Beschilderung “Hofgut Imsbach” folgen.
Fast auf dem höchsten Punkt im Landkreis Saarlouis: Die Klimarunde auf „Höchsten“
Diese acht Kilometer lange Tour kannst du an zwei Punkten starten: Entweder am Sportplatz in Aschbach oder am Cafe Waldfrieden auf „Höchsten“. Beginnst Du in Adchbach führt der Weg dich zunächst durch den Wald Richtung Niedersaubach. Danach biegst du zwei Mal rechts ab – und es wartet der einzig etwas steilere Anstieg in Richtung „Höchsten“. Dort wanderst Du ruhig durch die (meistens) einsame Landschaft.
Wenn Du den geteerten Feldweg erreichst, bist du fast auf dem höchsten Punkt des Landkreis Saarlouis. Der liegt ein paar hundert Meter weiter links nicht direkt am Weg. Ein Abstecher lohnt aber (siehe Bild).
Entscheidest Du dich gegen den Abstecher erreichst Du bald das vor allem für seine „halben Hähnchen“ bekannte und beliebte Ausflugslokal „Cafe Waldfrieden.“ Von dort führt dich der Weg bergab Richtung Thalexweiler.
Kurz zuvor kannst Du einen Blick auf den Schaumberg genießen und auf einer Sinnenbank rasten. Von dort geht es über die „Homesmühle“ zurück zum Start. Der Weg ist leider nicht perfekt ausgeschildert, mit ein Wenig Ortskenntnis, ist er aber leicht zu finden, zumal es Wegweiser zu den einzelnen Ortschaften gibt.
Navigation: Zur Homesmühle, 66822 Lebach-Aschbach.