Wanderwege in der nähe von Kusel: Fünf tolle Touren im Umkreis von 30 Kilometern

In der Nähe von Kusel und der Westpfalz gibt es tolle Wanderwege. Hier stelle ich Dir fünf mittelschwere und maximal 15 Kilometer lange traumhafte Touren vor. Alle befinden sich in einem 30-Kilometer-Umkreis von Kusel und sind so von dort schnell mit dem Auto zu erreichen. 

Ein Traum von einer Traumschleife – Die Nohener Nahe-Schleife

Exakt ¾ der Traumschleifen des Saar-Hunsrück-Steigs bin ich bislang gewandert. Das entspricht 87 von 112 Traumschleifen. Definitiv unter meine persönliche „Top 10“ davon kommt die Nohener Nahe-Schleife. Es sind die kleinen, liebevollen Details, die diese Strecke so besonders machen.

Auf den 12 Kilometern mit rund 350 Höhenmetern finden sich nicht nur zahlreiche schöne Aussichtspunkte und Rastmöglichkeiten. Dazu gibt es unter anderem einen Wein-Schrank, in dem man sich für 2,50 Euro eine kleine Flasche edlen Tropfen gönnen kann. Ferner kann sich der Wanderer in ein Gästebuch eintragen, es gibt Spielmöglichkeiten für Kinder entlang des Weges, wie beispielsweise ein Holz-Xylophon und und und…

„Halbzeit-Rast“ auf der Nahe-Insel

Besonders toll fand ich auch die Nahe-Insel. Das ist zwar keine echte Insel, aber auf weit in den Fluss hineinragenden Steinen fühlt man sich wie auf einer solchen. Da die Insel sich auch ungefähr in der Mitte des Weges befand, war sie der optimale Platz für eine gemütliche „Halbzeit-Rast“ im Sonnenschein und mit den Füßen im kühlenden Wasser.

Meinen noch ausführlicheren Bericht zum Wanderweg Nohener Nahe-Schleife findest du hier. Mit dabei ist auch eine Bildergalerie mit mehr als 30 Fotos.

Naviation: Wanderparkplatz am Ortseingang von Nohen, 55767 Birkenfeld-Nohen.

Der Wanderweg Nohener Naheschleife führt auch direkt am Ufer des Flusses vorbei.

Premiumwanderweg Rötelsteinpfad: Mythische und romantische Plätze zwischen junger Nahe und einem alten Ringwall

Der Rötelsteinpfad ist vielleicht nicht der Bekannteste, aber dennoch einer der schönsten Premiumwanderwege im Saarland. Der 14,8 km lange Weg mit knapp 350 Höhenmetern startet im Oberthaler Ortsteil Güdesweiler im Landkreis St. Wendel. Von der dortigen Kirche geht es schnell von einem befestigten Weg auf Pfade, entlang eines Weihers. Danach folgt die erste Steigung hinauf zum Scheuerberg, mit weiten Blicken ins St. Wendeler Land.

Danach führt der Wanderweg wieder „hoch und runter“ bis zum nächsten Aussichtspunkt: Dem sagenumwobenen Momberg-Plateau. Dort lässt sich nicht nur der nahegelegene Schaumberg erblicken. Du findest auch einen netten Rastplatz und ein Kriegerdenkmal. Der Momberg soll angeblich auch eine besondere Kraftquelle sein.

Energie-Plätze die dem Körper gut tun?

Seit 2017 gibt es dort eine kleine Rundtour. Insgesamt zehn verschiedene Energieplätze sind dort ausgewiesen und erklärt. Der ortsansässige Heilpraktiker Günter Kasper wird in einem Artikel zur Kraftquelle wie folgt zitiert: „Jeder Energieplatz besitzt eine Ausstrahlung von bestimmten Frequenzen die regulierend auf gestörte Organsysteme oder auf Veränderungen an Organsystemen wirken. Die Energieplätze am Momberg sind dazu da, um neue Kraft und Energie zu tanken oder veränderte Energie wieder zum Leben zu bringen“.

Pfad entlang der jungen Nahe

Verlässt Du den Momberg wanderst Du ein kleines Stück auf einem ehemaligen keltischen Ringwall, ehe Du hinab ins Tal des hier noch jungen Flusses Nahe steigst. Der entspringt erst wenige Kilometer vorher in Selbach und ist entsprechend hier noch eher ein kleiner Bach. Die schönen Wiesen nach einem Pfad entlang des Ufers eignen sich hervorragend zum rasten und entspannen! Denn etwas mehr als vier Kilometer und einen längeren Aufstieg hast Du dann noch vor Dir, bevor du wieder an der Kirche in Güdesweiler angekommen bist.

Der Rötelsteinpfad lässt sich auch prima mit einem Ausflug zu weiteren beliebten Zielen in der Region verbinden: Die historische Altstadt St. Wendel mit ihren zahlreichen Gastronomie-Betrieben auf dem sonnendurchflutenden Schlossplatz ist nur wenige Kilometer entfernt. Ebenso wie der Bostalsee, der beliebteste Badesee in der gesamten Region.

Navigation: Kirche Güdesweiler, Namborner Straße 6, 66649 Oberthal-Güdesweiler

 

 

Der Bostalsee ist nur einen Steinwurf vom Rötelsteinpfad entfernt. Foto: TZS/Klaus-Peter Kappest
Die Altstadt von St. Wendel mit dem beliebten Schlossplatz. Foto: TZS/ Yannik Planta

Traumschleife Dollbergschleife: Auf den Spuren der Kelten tolle Ausblicke genießen

Mit der Traumschleife Dollbergschleife befindet sich, neben der Nohener Naheschleife noch eine weitere meiner Lieblings-Traumschleifen nicht weit von Kusel entfernt. Sie lockt auf gerade einmal 11,3 Kilometern mit einer großen Erlebnisdichte. Der Keltenpark Otzenhausen, der keltische Ringwall „Hunnenring“ liegen ebenso auf der Strecke, wie die Talsperre Nonnweiler, der Züscher Hammer und der Dollberg – mit knapp 700 Metern der höchste „Berg“ des Saarlands. Dazu gibt es tolle Aussichtspunkte (siehe Bild). 

Meinen ausführlichen Tour-Bericht zur Dollbergschleife findest Du hier.

Bis zum Ende des Jahres 2021 gibt es übrigens noch ein besonderes Schmankerl: Am Keltenpark in Otzenhausen entsteht ein Besucherzentrum und das saarländische Nationalparktor des Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Dadurch wir der Park attraktiver.

Freier Eintritt im Keltenpark Otzenhausen

Die Baumaßnahmen haben für Park-Besucher in diesem Jahr einen Vorteil: Wegen möglicher Beeinträchtigungen durch die Arbeiten werden 2021 keine Eintrittsgebühren erhoben. Der Keltenpark Otzenhausen öffnet derzeit samstags sowie an Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.  An Sonn- und Feiertagen wird in der Saison um 15 Uhr eine offene Gästeführung angeboten.

Am ersten Samstag des Monats beleben Mitglieder des Freundeskreises keltischer Ringwall das Keltendorf mit ihren Handwerksvorführungen. Sie kultivieren einen keltischen Garten, betreiben Eisenverhüttung oder andere Handwerke. Besucher können sich so eine Vorstellung machen, wie die Bewohner auf dem nahegelegenen keltischen Ringwall lebten.

Die Keltendarsteller erklären die Welt der Kelten in der Eisenzeit fast aus erster Hand. Weitere Veranstaltungen mit Referenten, Kelten- und Römergruppen, Denkmalpflegern, Keramikern oder Keltenforschern bereichern das Programm. Informationen findet Du unter www.keltenpark-otzenhausen.de.

Navigation: Köhlerhütte Neuhütten, Brunnenstraße, 54422 Neuhütten. Alternativer Einstieg am Keltenpark Otzenhausen möglich.

Die Talsperre Nonnweiler von oben gesehen im romantischen Sonnenlicht am Abend
Die Talsperre Nonnweiler vom Hunnenring auf dem Wanderweg Traumschleife Dollbergschleife.

Historische Spuren aus mehreren Jahrhunderten: Der Premiumwanderweg Schlossberg-Tour

Spuren aus 2000 Jahren lokaler Geschichte kannst Du auf dem Premumwanderweg Schlossberg-Tour in Homburg erleben. Die 14,6 Kilometer lange Wanderung hat etwas mehr als 300 Höhenmeter. Auf der Wegstrecke findest du Relikte aus längst vergangenen Zeiten – und das zuhauf: Die ältesten sind die keltischen Kulturstätten auf dem Stumpfen Gipfel und das Römermuseum Schwarzenacker. Die Burgruine Meburg mit dazu gehörigem Weiher stammt aus dem elften Jahrhundert. Deutlich jünger sind die Überreste des ehemaligen Märchenschlosses Karlsberg. Es hatte einst eine gigantische Gartenanlage mit Schwanenweiher, Bärenzwinger oder einer Orangerie.

Schloss Karlsberg wurde niedergebrannt

Das Kuriose und Tragische: Herzog Karl II. August von Pfalz-Zweibrücken ließ all dies in den Jahren zwischen 1778 und 1788 errichten. Zwölf Monate nach Fertigstellung verlegte er seine Residenz dorthin. Allerdings nur ganz kurz: Denn bereits 1793 wurde das Schloss von französischen Revolutionstruppen zerstört, geplündert und angezündet. Die Überreste verfielen danach infolge fehlender Erhaltungsmaßnahmen immer mehr.

Aktuell plant die Stadt Homburg, den Bärenzwinger für rund 360.000 Euro zu sanieren und ansprechend neu zu gestalten. Direkt am Startpunkt der Tour befinden sich übrigens auch die bekannten Homburger Schlossberghöhlen, die ebenfalls besichtigt werden können.

Navigation: Parkplatz auf dem Schlossberg, Schlossberg-Höhen-Straße, 66424 Homburg

Die Reste der Orangerie von Schloss Karlsberg
Der Schwanenweiher auf der Schlossberg-Tour

 

 

Traumschleife Bärenbachpfad: Stille, Aussichten und eine vergessene Heimat

Auf dieser Traumschleife hatte ich eigentlich schon nach wenigen Metern die „Flemm“ (saarländisch für keine Lust mehr). Denn irgendwo, hatte ich ohne es zu merken, eine Abzweigung verpasst – und dadurch war schnell klar, dass ich zwei Kilometer mehr unterwegs sein würde. Bei 14,5 km Gesamtlänge der Traumschleife nicht dramatisch, aber auch kein Pappenstiel.

Der Ärger hierüber legte sich aber schnell. Denn schon nach einem kurzen Stück auf der „richtigen“ Strecke gab es den ersten schönen Ausblick – über das Städtchen Baumholder. Nicht lange sollte es dauern bis ein zweiter, dieses Mal in die Pfalz, folgte. Danach ging es langsam aber stetig auf schmalen Pfaden bergab – ins Tal des namensgebenden Bärenbach. Naturnah und still – diese zwei Eigenschaften charakterisieren diesen Abschnitt am besten.

Dörfer mussten Truppenübungsplatz weichen

Nach dem anschließenden – durchaus nicht unanstrengenden Aufstieg erreichte ich die „Allee der verschwundenen Heimat“. Hier blickt man auf den gegenüberliegenden Truppenübungsplatz Baumholder. Auf Infotafeln ist erklärt, welche Dörfer für dessen Errichtung „platt“ gemacht wurden. Hunderte Menschen mussten in den 1930er Jahren ihre geliebte Heimat verlassen. Eine Tatsache, die einen ein wenig nachdenklich stimmt.

Der „Pfad der Dachse“ lenkt die Gedanken dann wieder in eine andere Richtung. Hat man ihn passiert, sind bald schon die Häuser und der idyllische Stadtweiher von Baumholder in Sichtweite und eine kurzweilige – wenn auch in meinen Fall etwas länger als geplante Tour – neigt sich dem Ende entgegen.

Navigation: Parkplätze am Stadtweiher – Ringstraße, 55774 Baumholder.

Das idyllische Bärenbachtal gibt der Traumschleife Bärenbachpfad ihren Namen
Blick vom Wanderweg über Baumholder
Aussicht ins umliegende Pfälzer Bergland

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