Die Top Ten: Meine schönsten Wanderwege 2023 im Saarland, Rheinland-Pfalz und Luxemburg - Teil 1 mit den Plätzen zehn bis sechs

Bei meiner Wanderung der Traumschleife Saarschleife Tafeltour im September 2023.
Bei meiner Wanderung der Traumschleife Saarschleife Tafeltour im September 2023.

Lange war es etwas ruhig auf meinem Blog, vor allem aus beruflichen Gründen habe ich leider wenig Zeit dafür gefunden. Trotzdem habe ich es zumindest geschafft, das Wandern nicht ganz zu vernachlässigen. Die knapp 700 km die ich 2023 auf meinen Touren zurückgelegt habe, sind zwar der schwächste Wert seit 2020, trotzdem habe ich ein paar „Meilensteine“ erreicht, die mich sehr gefreut haben.

Zum einen bin ich jetzt alle 111 Traumschleifen des Saar-Hunsrück-Steigs gewandert. Dies zu schaffen, war am Anfang der Corona-Zeit eher so als fixe Idee nach dem Motto „Machst du ja doch nicht“ entstanden. Zunehmend wurden es dann aber mehr Schleifen und irgendwann Ende 2021 kam dann der Gedanke, es tatsächlich zu machen.

Geschafft! Ich bin alle Traumschleifen gewandert

Rund 1.380 Kilometer kamen so zusammen, wenn meine Berechnungen stimmen. Eigentlich bin ich sogar 117 Traumschleifen gewandert, von denen es einige auch auf meine Listen der schönsten Wanderwege geschafft haben. Denn im Laufe der Zeit haben einige Traumschleifen dieses Prädikat verloren (z.B. der Lücknerweg oder meines Wissens auch der Idesbachpfad) dafür sind einige neue hinzugekommen, wie beispielsweise die Traumschleife Mittelrhein in der Nähe von Oberwesel oder die Traumschleife Lecker Pfädchen bei Thalfang.

Das zweite erreichte Ziel: Mittlerweile habe ich alle Premium-Wanderwege im Saarland erkundet. Zum Teil sind diese Traumschleifen, zum Teil aber auch nicht. Insgesamt gibt es in meiner Heimat 69 Premium-Wanderwege mit einer Gesamtlänge von 819,9 Kilometer (ohne die saarländischen Etappen des Saar-Husnrück-Steigs).

Aber zurück zum eigentlichen Ziel meines Blog-Beitrags – meiner persönlichen „Top ten“ der zehn schönsten Wanderwege, die ich 2023 gelaufen bin: Im Saarland hat es ein bestens bekannter Wanderweg an der Saarschleife in die Liste meiner schönsten Wanderwege 2023 geschafft. In Rheinland-Pfalz sind Touren in der Eifel (Südeifel), dem Pfälzer Wald dem Hunsrück, an der Mosel und im Unesco-Welterbe Oberes Mittelrheintal vertreten. In Luxemburg war ich von zwei Touren in den Luxemburger Ardennen im Eislek begeistert.

Platz zehn: Traumschleife Kupfer Jaspis-Pfad

Wiese auf der Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad
Wiese auf der Traumschleife Kupfer-Jaspis-Pfad
Ein einsamer Baum in einer blühenden Wiese in felsiger Landschaft.

Lange habe ich das Laufen dieser Traumschleife ein wenig vor mir her geschoben. Die Beschreibung klang nicht sonderlich spektakulär, dazu ist sie mit 19,5 Kilometern die zweitlängste aller Traumschleifen hinter der „Hochwald Acht“ (20 km). Mit rund 700 Höhenmetern ist der Kupfer-Jaspis-Pfad dazu für Traumschleifen-Verhältnisse recht anspruchsvoll.

Aber im Mai dieses Jahres erlebte ich dann bei der Wanderung eine schöne Überraschung. Zwar punktet der Pfad nicht mit bekannten Sehenswürdigkeiten auf dem Weg, dafür aber mit einem schönen Mix aus Wald, Wiesen und einigen tollen Aussichten, beispielsweise in Richtung Kirn.

Ebenfalls positiv: Es ist sehr ruhig. Optimal um abzuschalten. Im zweiten Abschnitt verläuft die Traumschleife dann auch teilweise parallel mit dem Saar-Hunsrück-Steig und dem Hildegard von Bingen Pilgerwanderweg. Die 800 Meter Abstecher zum Kupferbergwerk Fischbach habe ich mir aufgrund der Länge erspart und beschlossen, dieses stattdessen auf einer Wanderung auf dem Traumschleifchen Fischbacher Kupferspuren zu erkunden.

Wegweiser der Traumschleife.
Ein Hochsitz auf einer Wiese.

Platz neun: Das Traumpfädchen Löfer Rabenlay an der Mosel

Blick vom Aussichtspunkt Löfer Rabenlay auf die Mosel und Hatzenport.

Trotz nur 4,7 Kilometern Länge hat es das Traumpfädchen – als kürzeste Tour meiner Jahreshighlights – unter die Top ten geschafft. Das liegt vor allem an spektakulären Moselblicken vom Aussichtspunkt Rabenlay und dem Aussichtspunkt Winzerhütte.

Dazwischen windet sich ein cooler enger Pfad durch den Steilhang, für den Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich ist. Normalerweise geht man den Pfad hinauf, da ich entgegen der empfohlenen Laufrichtung gestartet bin, ging es für mich dort (leicht) bergab – ging aber auch.

Diesen spektakulären Abschnitt kann man übrigens auch auf dem Traumpfad „Hatzenporter Laysteig (11,9 km) oder auf der 21. Etappe des Moselsteigs  von Moselkern nach Löf (13,8 km) erkunden. Beide Wege stehen noch auf meiner „To-Do-List“.

Weg zur Löfer Rabenlay (kaum zu sehen).
Coolste Aussichtspunkt des Traumpfädchens
Coolster Aussichtspunkt des Traumpfädchens
Schöne Aussicht auf Hatzenport.

Platz acht: Die Traumschleife Saarschleife Tafeltour im Saarland

Die Fähre Welles bringt Wanderer auf der Traumschleife Saarschleife Tafeltour auf die andere Saar-Seite.

Als Saarländer ist diese Traumschleife ein absolutes „Muss“. Ähnlich wie bei der folgenden Tour hätte sie rein objektiv (und nicht aus persönlicher Sicht) eine bessere Platzierung in diesem Ranking verdient. Warum sie es doch für mich persönlich „nur“ auf Platz acht geschafft hat: Große Teile der Tafeltour überschneiden sich mit der Etappe 2 des Saar-Hunsrück-Steigs sowie der Traumschleife Cloef Pfad und den diversen „Traumschleifchen“ rund um die Saarschleife.

Deswegen waren mir weite Teile der Strecke sowie die meisten Sehenswürdigkeiten schon bekannt. Aber auch der Abschnitt, den ich noch nicht kannte, war cool. Diesen Abschnitt erreichte ich nur mit dem Boot.

Denn die Saarschleife Tafeltour ist die einzige der 111 Traumschleifen, bei der man mit dem Schiff unterwegs ist – zumindest ganz kurz. Mit der Fähre Welles setzt man in den „inneren Bereich“ der Saarschleife über (unbedingt Fahrtzeiten beachten, sonst droht ein ewig weiter Umweg).

Dort wartet mit der Burg Montclair ein weiteres Highlight der Tour, neben Mettlach mit Schloss Saareck und der St. Lutwinus-Kirche und natürlich der Saarschleife. Den Baumwipfelpfad dort habe ich mir erspart, da ich 12,50 Euro Eintritt hierfür einfach überzogen finde. 

Auch wenn man sich die spart, sollte man etwas Kleingeld für die Tour mit dabei haben. Der Parkplatz schlug mit zwei Euro zu Buche, die Fähre mit 2,50 Euro und die Burg Montclair mit zwei Euro. Der leckere Burger danach in Mettlach war noch etwas teurer, aber sein Geld absolut Wert.

Ausflugsschiff in Mettlach.
Blick auf die Saarschleife.
Die Kirche St. Lutwinus in Mettlach.

Platz sieben: Der Felsenweg 1 in der Südeifel zwischen Deutschland und Luxemburg

Außergewöhnlicher Blick von der Felsformation Perekop auf die Landstraße nach Berdorf.

Halb in Deutschland und halb in Luxemburg verläuft der Felsenweg 1 in der Nähe von Echternach im Naturwanderpark delux. Mit 20,4 Kilometern und 438 Höhenmetern ist es eher eine Tagestour, denn ein schneller Spaziergang.

Zumal zahlreiche Aussichtspunkte, bizarre Felsformationen und auch die Sehenswürdigkeiten in Echternach selbst dafür sorgen, dass man sein gewohntes Durchschnittstempo nicht ganz erreicht. Tatsächlich hatte ich auf meiner Wanderung im September schon ein wenig „Huddel“ (wie der Saarländer sagt, gemeint sind kleine Probleme) noch im Hellen zurück ans Auto zu kommen, wie man am Bild mit Blick auf Echternach im Sonnenuntergang erkennt.

Zur Tour selbst: Zunächst wandert man knapp zwei Kilometer in Echternach durch die Stadt. Danach geht es ein paar Höhenmeter hinauf und recht schnell ist man in der spektakulären Wolfsschlucht. Weiter geht es zum Perekop. Diese riesige Felsformation kann durch einen Felsspalt über eine steile Treppe bestiegen werden, danach befindet man sich quasi direkt über der Landstraße nach Berdorf.

Weiter geht es (parallel zur Tour 2 des Mullerthal-Trails bis kurz vor Berdorf, wo mit der Huel Lee die nächste spektakuläre Felsformation wartet. Bis hierhin hätte der Weg definitiv eine „Top 3“-Bewertung auf der Liste meiner schönsten Touren verdient gehabt. Danach wird es allerdings ein klein wenig unspektakulärer.

Nachdem man die Sauer auf einer Fußgängerbrücke überquert hat, ist der deutsche Teil nicht mehr ganz so gespickt mit Highlights. Aber auch dort gibt es ein paar schöne Plätzchen, wie das Schloss Weilerbach oder den Aussichtspunkt Kuckuckslay mit Blick auf Echternach.

Kleiner Tipp: Wer keinen Bock auf die kompletten 20,4 km hat, dem würde ich empfehlen nach der Huel Lee weiter bis Berdorf zu gehen. Dann hat der Weg knapp zehn Kilometer. Von dort kam man den mit dem in Luxemburg kostenlosen öffentlichen Nahverkehr zurück nach Echternach fahren.

Echternach im Sonnenuntergang im Herbst.
Die spektakuläre Wolfsschlucht.
Rokoko-Pavillon in Echternach.

Platz sechs: Die Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig bei Boppard

Die große Rheinschleife bei Boppard vom Wanderweg Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig aus gesehen.

Ist die Traumschleife Mittelrhein-Klettersteig jetzt ein Klettersteig oder ein Wanderweg? Diese Frage stellte ich mir und selbst google konnte mir keine Hundertprozent befriedigende Antwort geben. Im Oktober wurde der Mittelrhein-Klettersteig nun zu meiner vorletzten Traumschleife, die ich noch „machen“ musste, bevor ich alle Schleifen komplett hatte.

Die Antwort auf die Eingangsfrage: Es gibt eine Wander-Variante, die man ohne Kletterausrüstung machen kann und eine Kletter-Variante für die man sich wohl Ausrüstung ausleihen sollte. Ich habe mich natürlich für die Wander-Variante entschieden, da Klettern (noch) nicht so mein Ding ist.

Auch die hatte es aber in sich: Wer angesichts von fünf Kilometern von einem lockeren einstündigen Spaziergang ausgeht, wird schnell eines Besseren belehrt. Schmale Pfade, steile Anstiege entlang der Hänge des Rheins prägen den ersten Teil der Strecke, für die ich mit ein paar Foto-Pausen zwei Stunden und 29 Minuten benötigt habe.

Die Wegführung und die Aussichten sind dafür spektakulär, vor allem das Gedeonseck mit Blick auf die große Rheinschleife bei Boppard. Dort gibt es auch – selbst unter der Woche gut besuchte – Ausflugslokale. Ein klein wenig „kraxeln“ war dann übrigens auch beim Abstieg, der unterhalb der Seilbahn Boppard hindurchführt, angesagt.

Am Parkplatz zurück kann, wer möchte, von dort auf den Premium-Stadtwanderweg Bopparder Ansichten (8,6 km) wechseln. Ich habe mich allerdings dagegen entschieden und bin stattdessen dann noch das Traumpfädchen Spayer Blick ins Tal im benachbarten Oberspay gewandert – vielleicht wäre hier der Stadtwanderweg aber die bessere Alternative gewesen.

Da links geht es hoch 🙂
Wegweiser der Wandervariante und anderer Wege.
"Abstieg" Richtung Boppard.

Ausblick: Den zweiten Teil meiner Serie mit den Plätzen fünf bis eins meiner schönsten Wanderwege 2023 werde ich euch entweder am 31. Dezember 2023 oder am 1. Januar 2024 vorstellen. Wann genau hängt davon ab, wie stark ich zeitlich in den kommenden Tagen eingebunden bin.

Welche Wege es ganz nach vorne geschafft haben, wird natürlich noch nicht verraten. Nur so viel schon einmal vorab. Zwei der Top-fünf-Wege sind nicht in Deutschland. Dazu geht es noch einmal an den Rhein und zwei Mal in eine andere Region von Rheinland-Pfalz.

Wenn euch mein Beitrag gefallen hat, schaut euch gerne auch mal die anderen Beiträge auf meinem Blog an. Hier findet Ihr „Top-Lists“ mit den fünf schönsten Wegen einer Region oder zu einem bestimmten Thema.  Auch einzelne Wege sind kurz vorgestellt. Darüber hinaus erfahrt Ihr noch ein paar nützliche Tipps zum Wandern allgemein.